Katharina Schulze gratuliert Radl-Ambulanz im Agenda Treffpunkt zur Tausendsten Reparatur

Katharina Schulze, Radl-Doktor Gottfried Kowalewski, Claudia Köhler, Geschäftsführung Treffpunkt Jutta Endreß (von links) Foto: Claus Schunk

Seit 2016 betreibt Gottfried Kowalewski im Unterhachinger Treffpunkt am Hofmarkweg der lokalen Agenda 21 ehrenamtlich eine Radl-Ambulanz. Die Idee kam ihm, weil viele Gäste im Treffpunkt, meist ältere Damen, ihre liebe Not mit kaputten älteren Fahrrädern hatten. Herr Kowalewski war zu diesem Zeitpunkt bereits im Asylhelferkreis als Radl-Doktor aktiv, indem er gebrauchte Fahrräder beschaffte und pflegte. Denn, so seine Erfahrung, lokale Werkstätten nehmen Kleinreparaturen ungern an, wenn sie zeitintensiv sind und wenig Umsatz bringen.

„Mit ein paar Stunden Arbeit sind alte Räder aber oft wieder in einen sehr guten Zustand zu bringen. Warum also immer gleich – an sich gute Qualität – entsorgen und etwas Neues kaufen?“ fragte Herr Kowalewski und wollte dem Wegwerf-Trend entgegenwirken. Unterstützung bekam er von der Stadt München (Park&Ride), die die nicht abgeholten Räder nach der Aufbewahrungsfrist ehrenamtlichen Organisationen angeboten hatte. „Dadurch konnte ich mir ein Ersatzteillager aufbauen, was für meine Ambulanz sehr wertvoll ist.“

Nun kann er in diesen Wochen sein 1000. Radl in Empfang nehmen. Anlässlich dieses Jubiläums bekam Herr Kowalewski Besuch von der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bayerischen Landtag Katharina Schulze. „So geht nachhaltige Beschaffung, nachhaltiges Handeln und nachhaltige Mobilität vor Ort“, lobt die Politikerin. „Das Recht auf Reparatur umsetzen und dabei noch den Radverkehr fördern, einfach vorbildlich. Respekt für 1000 Fahrräder und herzlichen Dank für das ehrenamtliche Engagement!“

Gottfried Kowalewskis Einsatz für die Umwelt ist ganz konkret zu beziffern. Er rechnet: „Wenn diese 1000 Räder noch weitere 100 Kilometer gefahren werden, also 100.000 Kilometer insgesamt, dann sind auch das wieder 15 Tonnen CO 2-Ersparnis.“

Bis auf die Ersatzteile ist die Hilfe kostenlos. Im Corona-Jahr musste die Ambulanz pausieren, ist aber jetzt wieder jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Im Anschluss besuchte Katharina Schulze unsere 2. Bürgermeisterin Johanna Zapf im Rathaus, die gerade die Amtsgeschäfte führte. Gerade als Frauen mit Kind(ern) erleben beide täglich, warum es noch immer keine Gleichberechtigung gibt und es viel mehr Frauen in der Politik bedarf, um diese Erfahrungen und Perspektiven mit einzubringen und dafür zu sorgen, dass sie überall mitgedacht werden. Die beiden wollen mit ihren Mandaten in der Kommunal- und Landespolitik sich dafür einsetzen, dass die Maßnahmen zum Klimaschutz endlich angepackt werden und wir auch in 30 Jahren noch einen bewohnbaren Planeten als Zuhause haben.

 

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