Unternehmer und Gemeinderat Emil Salzeder (Grüne) bat die Geschäftsleute im Unterhachinger Fasanenpark Einkaufszentrum (fez) zum Gespräch. Im leidenschaftlichen Unternehmer-Gespräch herrschte große Kritik an der aktuellen Situation.
Eigentlich eine gute Nachricht in diesen Tagen: Die Unternehmer*innen im fez versorgen überaus erfolgreich fast 10.000 Einwohner*innen im Fasanenpark als Nahversorger, medizinisches Zentrum und mit Gastronomie – alles zu Fuß und mit dem Fahrrad erreichbar. Emil Salzeder und die Gemeinderats-Kolleg*innen Claudia Töpfer und Armin Konetschny (Grüne) sowie Franz Felzmann (CSU) wollen dem wichtigen Zentrum seine frühere Anziehungskraft zurückgeben.
Bei einer Videokonferenz berichteten die Kaufleute, ein Arzt und ein Therapeut einhellig von ihrer schwierigen Situation: Es gebe seit Jahren keine korrekten planungssichere Mietverträge. Die Mehrzahl der Unternehmen wolle sogar in der Pandemie-Zeit investieren und erweitern. Doch dringende Wünsche nach Erweiterungen oder Anpassungen von Mietflächen würden abgewiesen oder ignoriert. Dabei stehe der ehemalige Schlecker-Markt seit 2012 leer. Defekte Leuchten und Möblierungen würden nicht mehr repariert, die verwitterte gelbe Ente sei ein unschönes Aushängeschild für das Zentrum. Die Apothekerin berichtet von beklemmenden nächtlichen Notdiensten im dunklen Innenhof. Im Winter rechnen alle wieder mit gefährlichen Vereisungen auf den Fußwegen.
Mieter und Gemeinderät*innen versuchen seit Monaten vergeblich, die neue Eigentümerin der Liegenschaft Union Investment zu einem Ortstermin zu bewegen. Hier sagte Salzeder zu, eine vermittelnde Rolle einzunehmen und weiterhin alle an einen Tisch zu bitten.
„Man sieht dem fez die Vernachlässigung deutlich an. Und dabei wäre ein weiterer Verlust von Gewerben eine Katastrophe für die vielen, auch älteren Mitbürger*innen in unserem bevölkerungsreichen Ortsteil“, warnt die Grüne Fraktionskollegin Claudia Töpfer.
Der erfolgreiche Kaufmann und CSU-Gemeinderat Franz Felzmann war vom Ausmaß der Mängel überrascht und brachte sogar eine Mietreduzierung durch die Kaufleute ins Spiel. Das fez sei einmal ein hoch erfolgreiches Zentrum gewesen, noch immer essenziell wichtig für Tausende von Anwohner*innen. Auch er fordert beherztes und partnerschaftliches Handeln. „Wir unterstützen gute Vorschläge gern politisch, aber dazu brauchen wir auch den Willen der Eigentümerin. Auch über eine bauliche Anpassung der Flächen könne man reden, wenn es unserem fez dient.“
Alle Gesprächsteilnehmer*innen verständigten sich auf eine gemeinsame Linie, die Salzeder zusammenfasst: „Wir wollen das Zentrum wieder zum Laufen bringen: Defekte müssten sofort behoben werden, wachsende Unternehmen mit zusätzlichen Flächen versorgt und neues Gewerbe in die freien Flächen geholt werden. Der Innenhof soll wieder die Herzkammer des Fasanenparks werden und Aufenthaltsqualität bieten.“ Die anwesenden Politiker*innen unterstützen auch eine Erweiterung der Außensitzplätze beim Bäcker Traublinger und eine einladendere Gestaltung des Hofes wie auch eine verbesserte Wegweisung zum fez.
Kaufleute und Rät*innen zeigten sich zufrieden mit dem digitalen Abend. Die Hand bleibe ausgestreckt, nun müsste sich die Union Investment endlich bewegen. Man freue sich auf den lang ersehnten Ortstermin und konkrete Taten.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete.
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