Weihnachtsrede von Evi Karbaumer im Gemeinderat

Wir Kolleginnen und Kollegen der Grünen Fraktion bedanken uns sehr herzlich bei allen für das gemeinsame Wirken in diesem Jahr. Dieses Jahr stand völlig unter dem Zeichen der Pandemie. Wir starteten mit einem langen Lockdown ins Jahr, hatten ein wenig Verschnaufpause im Sommer und nun sind wieder weitere Kontakteinschränkungen angesagt. Nachdem die Impfquote nicht so hoch ist, wie wir alle hofften, schnellen die Inzidenzen hoch und das Gesundheitswesen ist belastet, die Intensivstationen sind am Limit. Es ist also völlig offen, wie die Situation in den nächsten Wochen aussieht und welche Maßnahmen erforderlich sein werden und umgesetzt werden müssen. Eines haben wir doch alle aus den vielen letzten Monaten gelernt: Dass wir kaum in die Zukunft schauen können, dass wir keine Versprechungen für Lockerungen machen dürfen und dass wir alle sehr flexibel und belastbar bleiben müssen.

Dafür, dass Sie sich Herr Bürgermeister und die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung im letzten Jahr so stark dafür eingesetzt haben, dass – wie man so schön sagt – „der Laden läuft“, danke wir Ihnen sehr herzlich! Es war bestimmt jeden Tag aufs Neue eine große Herausforderung, all die besonderen Aufgaben zu managen! Daneben wurden im Gemeinderat und in den Ausschüssen auch viele Beschlüsse vorbereitet und verabschiedet, da gab es keine Schonfrist!

Sie wissen, wir Grüne hätten gern schon vor Monaten entschieden, mit Hybridsitzungen in Krisen arbeitsfähig zu sein. Durch umsichtiges Umsetzen aller Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen haben wir es bis heute als Gremium ganz gut geschafft, alle Sitzungen durchzuführen. Vielleicht geben Sie sich, liebe Kolleginnen und Kollegen, aber noch einen Ruck, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Wie gesagt, niemand kann sagen, vor welchen Herausforderungen wir noch stehen.

Wenn wir uns so umsehen, in den Familien, im Bekanntenkreis, bei Menschen, die sowieso schon gerade so durchkommen, dann kann einem schon bang werden, was die Coronalage und die lange Dauer der Pandemie mit diesen macht. Wir dürfen auf keinen Fall aus den Augen verlieren, dass Kinder, Jugendliche, Familien, Menschen mit geringem Einkommen, mit sozialen und psychischen Problemen sehr belastet sind. Wir brauchen hier auf jeden Fall bestmögliche Unterstützung!

Auch dürfen wir nicht vergessen, dass die ganze Lage Menschen unter Umständen offen macht für besondere Erzählungen. Wir sollten also nicht hinnehmen, dass sich Menschen nicht mehr zugehörig sehen und sich nicht mitgenommen fühlen.

Daher meinen wir, dass wir als Gemeinde unbedingt die sozialen Einrichtungen, die Vereine und besonders die Jugendarbeit stärken müssen.

Um Menschen zu helfen, die durch die Pandemie unvorhergesehen und unverschuldet in Not geraten sind, hat der Kreistag den Corona-Nothilfefonds ins Leben gerufen.

Wohlfahrtverbände und Nachbarschaftshilfen können mit Spendengeldern schnell und unbürokratisch helfen, wenn der Zweitjob verloren ging, wenn das Homeschooling unerwartet zusätzliche Ausgaben erforderte oder die Wohnungskündigung droht.

Um hier weiteres Budget zur Verfügung zu stellen, spenden wir Grüne heute unser Dezember-Sitzungsgeld für den Corona-Nothilfefonds.

An dieser Stelle wollen wir die Info zum Nothilfefonds verbinden mit einem herzlichen Dank an die Wohlfahrtsverbände und Nachbarschaftshilfen im Landkreis, die wertvollste Arbeit leisten. Wir haben an verschiedenen Stellen gehört, wie sich ihre Arbeit in der Pandemie verstärkt hat und wie sie gefordert sind, die neu auftretenden Hilfebedarfe zu decken. Dieses Engagement verdient unseren größten Respekt und unseren Dank!

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien erholsame Feiertage und ein gesundes und friedliches Jahr 2022!

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Evi Karbaumer

 

 

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