Unterhachinger Grüne testen Kommune auf Radinfrastruktur

Armin Konetschny: „Verkehrspolitik aus einem Guss notwendig“

Los geht´s vom Rathausplatz über den Fasanenpark bis in die Grünau: Auf Einladung des Bürgermeisterkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, Armin Konetschny, bewegt sich ein langer Zug aus Radfahrerinnen und Radfahrern durch Unterhaching. Bei bestem Wetter wollen die 30 Anwesenden prüfen, wie fahrradfreundlich ihre Gemeinde ist.

Die erste Erkenntnis: „Wenn wir so viele sind, sollten wir auf der Straße fahren. Auch wenn es Überwindung kostet und zunächst ungewohnt ist, kommen wir sicherer und schneller voran und nehmen auch nicht den Fußgänger*innen den eh schon knappen Platz weg oder verunsichern diese.“ Um Sicherheit zu gewährleisten, müsste dann allerdings die zulässige Geschwindigkeit auf diesen Straßen angepasst werden. Eine weitere Erfahrung: Es fehlen richtig gut ausgebaute und überörtliche Ost-West- sowie Nord-Süd-Verbindungen. Wenn man Mobilität neu denkt und das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel und nicht nur als Freizeitgerät versteht, ist der Anspruch, schnell und sicher von A nach B zu kommen. Ausgebremst zu werden ist dabei kontraproduktiv. So darf der Fahrradfahrer auf den Fußgängerwegen mit „Radfahrer frei“ nur in Schrittgeschwindigkeit fahren, da Fußgänger*innen Vorrang haben.

Die Ausweisung von mehr Fahrradstraßen in Wohngebieten könnte Gleichberechtigung zwischen Fahrrad- und Autofahrer*innen herstellen, und die Fußgänger*innen könnten ihre Wege wieder exklusiv nutzen. Gute Sicht an Kreuzungen ist für alle Verkehrsteilnehmenden entscheidend, Anpflanzungen in den Gärten sollten daher nicht in die Wege ragen. Dringend bräuchte es eine Lösung für die Bahnhofstraße, die täglich Hunderte von Schüler*innen per Fuß, Rad und Bus nutzen.

Einigkeit herrschte darüber, dass alle, die sich im öffentlichen Bereich bewegen, sicher und angemessen schnell unterwegs sein sollten. Dies verlangt gegenseitige Rücksichtnahme und die Aufteilung von öffentlichem Raum, so, dass alle Platz haben. Zum einen ist der Raum für die Fußgänger*innen wichtig, die auf ihren Wegen und vor den Häusern ungestört gehen können müssen. Zum anderen sollten die Radfahrenden sich an die Regeln wie die richtige Fahrtrichtung halten und – wenn sie schnell unterwegs sein wollen – am besten auf der Straße fahren. Autofahrende müssen ihre Geschwindigkeit und die Sicherheitsabstände zu Fußgänger*innen und Radfahrenden einhalten.

Von den Teilnehmer*innen kamen viele Anregungen für einen flüssigeren und angenehmeren Radverkehr in Unterhaching. Der Bürgermeisterkandidat Armin Konetschny: „Mir liegt es am Herzen, in Unterhaching eine Verkehrspolitik umzusetzen, die aus einem Guss ist, die inner- und überörtlich die Interessen aller Verkehrsteilnehmenden in den Blick nimmt und schwierige Verkehrssituationen löst. Ich nehme die gesammelten Anregungen auf und werde mich einsetzen für die Erarbeitung eines zukunftsfähigen Verkehrskonzeptes für Unterhaching.“

 

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