Warum erhalten Autos so viel Platz im öffentlichen Raum? Der weltweite Parking Day stellt dies in Frage und zeigt, wie sich diese Plätze anders nutzen ließen. Grüne Aktivistinnen beteiligen sich bundesweit an dieser Aktion – auch in Unterhaching! Diese Jahr mit neuem Standort: Am Freitag 16.09.22, vor dem FEZ, Parkstraße Unterhaching, „Parkplätze vor dem Bauklötzetor“ 15-18 Uhr
Seit 2005 findet der Parking day immer am dritten Freitag im September weltweit Anklang.
Worum geht es? Darum, Parkplätze im öffentlichen Raum kurzfristig in etwas umzuwidmen, das Menschen und nicht Autos zu Gute kommt.
Mit Steh- und Sitzbereichen, mit Kunstobjekten oder als grüne Oasen zeigen die so veränderten Parkplätze, wie unsere Lebensumwelt aussehen könnte, wenn das Auto nicht so dominant wäre.
3,5 Parkplätze für ein Auto
Ein Auto verbraucht sehr viel Platz und steht statistisch trotzdem 23 Stunden am Tag ungenutzt herum und wird es bewegt, braucht es am Zielort erneut einen Parkplatz. Folglich gibt es in Deutschland rund 160 Mio. Parkplätze für rund 45,5 Mio. Pkw – das sind etwa 3,5 Parkplätze pro Pkw, die in Deutschland vorgehalten werden. Und die Parkflächen reichen offenbar trotzdem nicht, da Autos oft in zweiter Reihe oder auf Rad- und Fußwegen geparkt werden.
Trotz der vielen Parkplätze suchen Autofahrer*innen durchschnittlich 41 Stunden pro Jahr nach einem Parkplatz. Dabei verursachen sie etwa 30 Prozent des Verkehrs in Großstädten. Ein Parkplatz verbraucht etwa 13 Quadratmeter Fläche und ist damit größer als viele Kinderzimmer. Auf einem Parkplatz könnten auch zehn Fahrräder parken.
Noch dazu sind die Parkplätze in Deutschland fast überall kostenfrei oder für Spottpreise zu haben, während die Preise für Wohnraum explodieren. Die meisten europäischen Länder haben begriffen, dass der öffentliche Raum mehr wert ist – und dass man mit intelligenter Parkraumbewirtschaftung Geld und Platz für ÖPNV und Radverkehr schaffen kann.
Der Parking Day thematisiert die ungerechte Flächenverteilung
Die Agora Verkehrswende, ein Thinktank der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation, rechnet vor, dass der Straßenraum in Deutschland zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird: Während in München ein Anwohner-Parkplatz 0,08 Euro pro Tag kostet, würde eine Caféterrasse in der gleichen Größe 1,50 Euro kosten – ein Wochenmarkt-Stand sogar 18 Euro.
(Quelle: ADFC)
Um auf diese ungerechte Raumverteilung in den Städten aufmerksam zu machen, wurde der Parking Day ins Leben gerufen. Mitmachen kann im Prinzip jede und zeigen, wie sich der öffentliche Raum schöner nutzen lässt. Auch dieses Jahr widmen die Unterhachinger Grünen Parkplätze kreativ um. Kommen Sie vorbei und diskutieren Sie mit uns bei einem alkoholfreien Feierabendbier über Verkehrswende, Mobilität oder grundsätzlich darüber, wie wir in Unterhaching leben wollen!
Am Stand gibt es auch die Möglichkeit für den „Radentscheid Bayern“ zu unterschreiben.