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Corinna (21)
Natürlich bin ich pro-Europa! Aber warum eigentlich genau? Was hat Europa für mich getan in meinen 21 Jahren?
Ich studiere VWL und französische Kultur in Passau. Gerade sitze ich in der Mensa und wenn ich von dort auf den Inn schaue, kann ich am anderen Ufer Österreich sehen. Ziemlich nah eigentlich, dieses Europa. Von meiner WG aus, in der ich mit einem Inder und einer Russin zusammen wohne, kann ich nach Österreich joggen und wieder zurück, viele deutsche Kommilitonen wohnen sogar dort. Wie wäre es wohl in Passau, wenn es die EU nicht gäbe?
Ich denke zurück an meine Schulzeit, als ich an Schüleraustauschen nach England und Frankreich teilgenommen habe. In dieser Zeit habe ich wohl am meisten von der Europäischen Union profitiert. Mit meinen Austauschpartnern stehe ich heute immer noch in Kontakt. Wir helfen uns bei Referaten und Motivationsschreiben in der jeweils anderen Sprache und alle paar Jahre schaffen wir es, uns zu treffen. Ich habe nach dem Abi mit Freunden eine Interrail-Reise nach Bordeaux und Paris gemacht, noch so eine sehr gute Sache für junge Menschen in Europa. In Paris habe ich festgestellt, dass man
als EU-Bürger*in unter 25 Jahren immer kostenlosen Eintritt in Museen bekommt. Wie cool! Geld spare ich mir als EU-Bürgerin auch bei Visa, denn innerhalb Europas brauche ich keins und sonst sind sie meist leicht und günstig zu bekommen. Außerdem habe ich später in unserer französischen Partnerstadt ganz unkompliziert einen Monat arbeiten dürfen. Als Ausländerin. Ohne Probleme.
Es ist tatsächlich einmalig auf der Welt, wie grenzenlos Europa ist. Wenn ich am Flughafen ohne stundenlange Passkontrolle mit meinem europäischen Pass einfach durchgewunken werde, fühle ich mich schon ein bisschen besonders und bin froh, Mitglied der EU zu sein!
Jetzt im Studium verbringen die meisten meiner Freunde ein Auslandssemester in Italien, England oder Irland. Gefördert werden sie durch Erasmus. Anders könnten sich viele ein Auslandssemester nicht leisten. Welche einmalige Gelegenheit, günstig eine andere Kultur, ein anderes Land, eine andere Lebens- und Studienkultur kennenzulernen. Es ist ein Privileg, das eigentlich keiner so richtig zu schätzen weiß, weil wir es wohl alle für selbstverständlich halten.
Aber was mir jetzt erst so richtig klar wird: Reisen ist ja ganz nett, aber da gibt es etwas noch viel Wichtigeres: seit der Europäischen Union herrscht in Europa ein stabiler Frieden zwischen mittlerweile 28 Staaten. Wo sonst auf der Welt könnte man das behaupten? Noch vor 80 Jahren war das eine unerreichbare Phantasie, von der man nicht zu träumen wagte.
Wieso haben so viele vergessen, dass die Wahrung des Friedens überhaupt erst der Grund war, warum 1952 die EGKS, sozusagen der Vorläufer der EU, gegründet wurde?
Weil für viele junge Menschen in Europa der Frieden schon immer da war, glauben sie vielleicht, er sei ungefährdet und selbstverständlich. Niemand steht morgens auf und denkt: wie gut, dass wir in Frieden leben. Aber gerade das dürfen wir niemals vergessen: welches Privileg es ist, ein Leben in Frieden führen zu können.
Hier von der Mensa aus kann ich auch die bunten Häuser der Innstadt sehen. Unter ihnen auch ein rotes Haus, von dem man sagt, dass Hitler einst darin wohnte. Vielleicht jogge ich beim nächsten Mal daran vorbei auf dem Weg über die freie Grenze nach Österreich, in Gedanken bei meinem Auslandssemester, dem ESC, meinen Austauschpartnern in England und Frankreich, meiner nächsten Interrail-Reise … Aber ich werde nicht an Krieg denken.
Europa beeinflusst mein ganzes Leben. Es gibt mir Freiheit, Sicherheit und Gemeinschaft. Ich habe unendliche Möglichkeiten in Europa. Und: ich werde es hoffentlich (Europa sei Dank!) nie erleben, wie es tatsächlich ist, unter Krieg leiden zu müssen!
Wenn Du wissen willst, was die EU konkret für den Landkreis und Bayern tut, schau doch mal hier rein:
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